Nach dem ersten kleinen Frühstück verlassen wir Key West bereits gegen 7 Uhr. Wir hatten nämlich vor, gegen 8 Uhr schon am Bahia Honda State Park zu sein und dort „richtig“ zu frühstücken. Recht pünktlich kommen wir dort auch an und besorgen erst einmal einen Kaffee im dortigen Kiosk für Camper. Der Campingplatz ist im Übrigen brechend voll … kein Wunder, bei der tollen Location hier.

 

 

Bahia Honda State Park

Mit Kaffee, Gebäck und Obst setzen wir uns schließlich an einen der Picknick-Tische und essen erst einmal was. Leider ist der Strand voller angespültem Seegras und es stinkt auch ziemlich, was den Gesamteindruck von Bahia Honda ein klein bisschen trübt.

Bahia Honda State Park

Bahia Honda State Park

 

Die ansonsten tollen Farben des Wassers kommen durch die noch tief stehende Sonne auch nicht wirklich zur Geltung, sodass der Funke hier irgendwie nicht überspringen will. Die alte Brücke war noch das fotogenste heute hier, was jetzt aber nicht heißen soll, das ich dem Park nicht noch einmal eine Chance geben würde. Dann aber erst ab Mittags, wenn die Farben des Wassers gut zur Geltung kommen und eventuell im Winter, wenn kein Seegras vorhanden ist.

Wiki-Wissen: Der Name kommt aus dem spanischen und bedeutet „tiefe Bucht“. Bahia Honda Key gehörte zur Florida East Coast Railway von Henry Morrison Flagler. Die Trasse der Eisenbahn dient heute als U.S. Highway 1. Die einst über 1,5 Kilometer lange Old Bridge erinnert an Flaglers Eisenbahn, wegen des bis zu 12 Meter tiefen Wassers vor der Insel war der Bau der Brücke einer der teuersten beim Bau der Eisenbahnlinie.

Nach dem Bau einer neuen Autobrücke wurde 1972 ein Teil der alten Brücke entfernt, um den Bootsverkehr zu erleichtern. Vom begehbaren Teil bietet die Brücke heute Besuchern einen Panoramablick über die Insel und die angrenzenden Gewässer.

Nach der Fertigstellung des Overseas Highway in den 1950er Jahren diente Bahia Honda Key als County Park. Trotz seiner fehlenden Infrastruktur war er ein beliebter Ausflugsort zum Picknicken und Baden. Der State Park wurde 1961 gegründet, als der Staat die ersten fünf Hektar Land auf der Insel erwarb. 1992 wurden die Strände von Stephen Leatherman alias Dr. Beach in dessen Ranking America’s Best Beaches als bester Strand der USA bezeichnet.

Die anderen Punkte auf meiner im Vorfeld ausgearbeiteten To-do-Liste für die Keys (Blue Hole, Ann’s Beach) lassen wir einfach ausfallen heute und stoppen nur noch kurz am Ende der 7-Mile Bridge für das obligatorische Foto … so kann man sich auch Gründe erarbeiten noch einmal hierher zurückzukommen.

7-Mile-Bridge

7-Mile-Bridge

 

7-Mile-Bridge

7-Mile-Bridge

 

… dann geht es zügig weiter zum Eingang des Everglades National Parks. Merkwürdigerweise ist selbst das Kassenhäuschen nicht besetzt und einen Hinweis, dass man die Gebühr im Visitor Center zahlen soll gibt es auch nicht.

 

 

Everglades National Park

Etwas verunsichert fahren wir trotzdem rein und machen uns ohne Stopp auf den Weg zum Anhinga Trail. Hier hat man ja eigentlich eine 1000%ige Alligatorengarantie. Aber selbst dieser Ort scheint wie ausgestorben zu sein was die Tiere angeht. Ein einziger ist uns vor die Linse gekommen, das war’s aber auch schon!

Ein Alligator zieht gemütlich seine Runden beim Anhinga Trail

Ein Alligator zieht gemütlich seine Runden beim Anhinga Trail

 

Mal etwas heranzoomen das Kerlchen

Mal etwas heranzoomen das Kerlchen

 

Die Stelle, welche im Winter geradezu Tummeplatz für Alligatoren ist, wirkt wie ausgestorben. Es ist eh recht komisch sie so „geflutet“ und mit Wasser gefüllt zu sehen! Auch Vögel sieht man so gut wie keine, das ist mir aber vorher schon aufgefallen. Dafür gibt es hier ausnahmsweise mal Moskitos, manche Leute haben eine ganz eigene Art sich davor zu schützen offensichtlich …

Verpackungsmaßnahmen gegen Moskitos

Verpackungsmaßnahmen gegen Moskitos

 

Nachdem hier am Anhinga Trail ziemlich tote Hose ist, bin ich jedenfalls froh, dass wir gestern das Hotel in Florida City storniert haben und gleich bereits weiterfahren. So ersparen wir uns das morgen früh und lungern den Rest des Tages jetzt nicht sinnlos hier in dieser … dieser … dieser Weltstadt herum. In Delray Beach haben wir nämlich morgen einen Termin beim örtlichen Court House. Und wenn wir dort übernachten ist das natürlich wesentlich relaxter, als wenn man erst durch den morgendlichen Berufsverkehr da hoch gurken müsste.

 

 

Delray Beach

Gegen 16 Uhr kommen wir schließlich am gebuchten Residence Inn an und checken auch gleich ein. Wir bekommen eine Suite bzw. komplette Wohnung (2 Zi + K/D/B) in der 11. Etage mit 3 Zimmern und einem recht netten Ausblick von einem der zwei Balkone auf den Pool und die Umgebung.

Aussicht vom Balkon im Residence Inn

Aussicht vom Balkon im Residence Inn

 

Ich habe bei diesem Ort hier lange hin und her überlegt, ob man das Residence Inn oder doch lieber das Marriott nebenan buchen soll. Dass die Wahl auf ersteres gefallen ist, lag schließlich an den besseren Bewertungen, der kostenlosen Parkmöglichkeit (nebenan im Marriott kostet die Nacht mal eben 29$/Auto) und dem doch eindeutig besseren Preis.

Beide Hotels trennen zudem nur wenige Meter, der Mehrpreis fürs Marriott ist also keinesfalls gerechtfertigt! Inzwischen weiß ich auch, dass man in einem Residence Inn zu 99% IMMER eine komplette Wohnung erhält – es gibt nämlich fast keine anderen Zimmer.

Den Rest des Tages verbringen wir jedenfalls noch am Strand, der hier in Delray zwar nicht schöner ist als anderswo in Florida, dafür aber recht leer! Und DAS ist nun auch nicht unbedingt die Regel. Was wir überhaupt hier in Delray wollen? Nun, das klärt sich dann morgen alles auf, wenn wir zum Court House müssen. Das dürfte nämlich ein recht „spannender“ Tag für uns werden. So langsam wird man ja doch ein wenig aufgeregt. Warum?

Abwarten …