Tatsächlich ist heute Morgen kein Wölkchen am Himmel, unsere Stimmung ist dementsprechend gut. Zumal heute Ziele wie Colorado Springs und die Air Force Academy zusätzlich noch geplant gewesen sind.

Wir fahren daher recht früh wieder mit dem Wagen in Richtung Downtown. Bis 9 Uhr morgens kann man sogar überall umsonst parken. Wir halten nochmal am State Capitol und am Civic Center …

 

 

… fahren zum Molly Brown House und suchen die Münzprägeanstalt (die allerdings von einem Gerüst verdeckt wird im Moment). Danach schauen wir uns unter anderem auch in LoDo um, wo ja das Corrs Field in unmittelbarer Nähe steht.

Hier steigen wir wieder aus und wandern ein wenig zu Fuß herum, die Wolkenkratzer sind schon recht beeindruckend teilweise …

 

 

Im Gegensatz zu anderen Großstädten (Atlanta zum Beispiel) haben wir uns hier übrigens nie unsicher gefühlt. Das liegt aber bestimmt mitunter auch an den vielen Touristen, die man immer wieder sieht. Okay, NoGo – Bezirke gibt es hier bestimmt auch, gesehen haben wir aber so auf Anhieb auch am zweiten Tag eigentlich keine.

Nach knapp 2 Stunden verlassen wir Denver und machen uns auf Richtung Süden. Wir hatten eigentlich gedacht das wir uns länger in der Mile-High-City aufhalten würden. Da wir aber ebenso neugierig auf die Ecke unten bei Clorado Springs sind, kommt uns das ganz recht eigentlich. Mit rund 100 km Entfernung und einer knappen Stunde Fahrtzeit liegt das für amerikanische Verhältnisse ja quasi „vor der Tür“.

Im Hotel hatten wir außerdem noch Flyer von der Air Force Academy und einem Outlet Center bei Castle Rock gefunden was zufällig genau auf dem Weg liegt. Passt also.

Da wir noch nichts gefrühstückt hatten halten wir außerhalb von Denver erst einmal irgendwo bei Dennys und holen das nach. Mit leerem Magen unterwegs zu sein ist aber auch echt ätzend. Vorbei an dem Outlet Center bei Castle Rock, wo wir auf dem Rückweg dann erst halten wollen, geht es zügig weiter.

 

 

Air Force Academy

Erster Stopp ist die US Air Force Academy, welche etwas nördlich von Colorado Springs liegt. Als wir von der Interstate runterfahren und das Main Gate erreichen, dachte ich allerdings erst, dass aus unserem Vorhaben nichts wird. Aus einiger Entfernung hab ich nämlich erkannt, dass jeder am Eingangshäuschen irgendetwas vorzeigen muss. Ob die wohl alle hierhergehören und man nur mit einem Air Force Ausweis dort reinkommt? Da wir uns allerdings den Flyer im Hotel dann nicht erklären können, wollen wir unser Glück einfach mal versuchen.

Es stellt sich heraus, dass lediglich der Führerschein von mir verlangt wird. Da dieser uns natürlich als Touristen outet, winkt der gute Mann am Eingang uns mit den Worten „Auf Wittersehenn“ weiter und wir sind somit zum ersten Mal überhaupt während eines USA-Aufenthaltes auf einem militärischen Gelände. Wir sind gespannt, was uns hier erwartet.

Auf der Zufahrtsstraße zum – natürlich – vorhandenem Visitor Center kommen wir an der Sport Area der Air Force Academy vorbei, die fast schon wie ein Trainigscamp für Olympioniken aussieht. Hier gibt es Bereiche für Football, Basketball, Baseball und alles sonstigen, typisch amerikanischen Sportarten. Eine Joggingstrecke lässt sich auch anhand eines ausgetretenen Trampelpfades erahnen.

 

Man erzählt sich, dass bei jedem Spiel (egal welcher Sportart) eines Air Force Teams gegen ein fremdes Team, welches AUF dem Gelände der Akademie stattfindet, die Kadetten unter den Zuschauer bei allen Punkten/Toren etc. aufstehen und runter aufs Spielfeld laufen, um so viele Liegestütze zu machen, wie das eigene Team insgesamt Punkte hat. Beim Basketball kann das sehr anstrengend sein könnte ich mir vorstellen.

Am Visitor Center der Air Force Academy stehen jede Menge Autos und wir werden innen drin erst einmal mit einem riesigen, gut sortiertem Gift Shop überrascht. Dem können wir natürlich nicht widerstehen und kaufen beide ein Air Force Academy – Shirt. Außerdem kann man hier eine Menge über die Geschichte der US Air Force erfahren. Überall hängen Reliquien der vergangenen Jahre. Ferner sieht man anhand einer Bilderdokumentation die Entstehung dieser Akademie, besonders die Cadet Chapel ist ein absolut architektonisches Highlight.

Genau dorthin gehen wir als Nächstes. Eigentlich sind wir auch nur deswegen hier, da wir irgendwo in Denver ein Bild davon gesehen und sie ziemlich cool gefunden haben. Nach knapp einer viertel Meile vom Visitor Center kann man sie dann sehen.

 

Keine Ahnung wer die Idee zu diesem Ding gehabt hat seinerzeit. Auf jeden Fall scheinen die Abzeichen der Star Trek – Figuren sich an der Form der Kapelle zu orientieren.

Hinter der Kapelle hat man einen guten Blick auf den „Kasernenhof“ der Air Force Academy. Hier herrscht gerade hektisches Treiben. Zum einen ist gerade Essenszeit und zum anderen verabschieden viele Kadetten sich anscheinend gerade ins verlängerte Wochenende (am Montag ist Memorial Day).

 

So beeindruckend die Kapelle von außen schon sein mag, man sollte unbedingt auch einmal HINEIN gehen! Etwas Vergleichbares habe ich bis dato noch nicht gesehen. Die Farben und Lichter kommen alle nur durch Reflexionen der Sonne zustande. Dazu kommt noch eine merkwürdige Musik, die einen fast in einen Trance-ähnlichen Zustand versetzt. Aber schaut am besten selbst … hören kann man ja leider nichts.

Eine ganze Zeit lang stehen wir hier und ich glaube, wir haben sogar beide kurz den Mund offen gehabt. Das Bild kann aber leider bei weitem die Atmosphäre nicht wiedergeben.

Öffnungszeit der Air Force Academy für Besucher ist täglich von 9:00 Uhr bis 17:00 Uhr.

 

 

Colorado Springs Historic Downtown District

Nachdem wir uns satt gesehen haben machen wir uns langsam wieder auf den Rückweg zur Interstate … und stehen erst einmal in einem ziemlich nervigen Stau. Klar, das Wochenende hat wie gesagt begonnen und viele fahren jetzt nach der Arbeit bestimmt über den Feiertag weg. Ein kurzer Blick auf die Karte zeigt uns, das wir zum Glück viel früher als vermutet die Interstate bereits verlassen können und schon bald sind wir auch im Historic Downtown District von Colorado Springs.

Irgendwie finden wir es hier ziemlich merkwürdig und abgefahren. Nicht nur die Gebäude sind größtenteils historischer Natur, auch die Leute kleiden sich recht altmodisch. In den Klamottenläden kommen wir uns dann auch ziemlich fehl am Platze vor, eine Zeitreise wollten wir nämlich eigentlich nicht wirklich unternehmen. Später sollte es in Jackson Hole dann allerdings doch dazu kommen, aber dazu später mehr. Wir laufen einmal die gesamte Einkaufsstraße rauf und unter und haben danach eigentlich genug gesehen.

 

 

Garden of Gods

Da wir gut in der Zeit liegen und der Garden of Gods in der Nähe ist, wollen wir als nächstes kurz noch dorthin fahren. Nur 10 Minuten später stehen wir dann auch schon vorm Eingang dieses … ja, was ist es eigentlich? Kein National Monument, kein State Park … irgendwie isses wohl auch mit „nur“ 520ha flächenmäßig zu klein und/oder zu unbedeutend dafür vermute ich mal.

Anscheinend ist es auf jeden Fall ein beliebtes Ausflugsziel für die Anwohner aus der Umgebung, denn es ist recht voll. Die Gesteinsformationen hier tragen so merkwürdige Namen wie Kissing Camels oder Siamese Twins, hauen uns aber nicht wirklich vom Hocker. Trotzdem ist der Park nett anzuschauen auf der Durchfahrt …

 

Nach einer Runde den Scenic Drive entlang haben wir allerdings genug gesehen. Also fahren wir wieder langsam aber sicher zurück Richtung Denver. Bei Castle Rock ist allerdings noch der angekündigte Shopping-Stopp angesagt. Die Outlet Mall hat nämlich ziemlich gute Shops zu bieten. Merkwürdigerweise hat Frauchen wieder überall Einkaufstaschen an den Händen als wir zum Auto gehen … mal was ganz neues.

Gegenüber dem Outlet gibt es übrigens – für Fans – auch ein Outback Steak House. Irgendwann bei Einbruch der Dunkelheit erreichen wir wieder unser Hotel und bereiten schon mal die Koffer für morgen früh vor. Dann geht es nämlich ziemlich zeitig auf Richtung Rapid City.

Gute Nacht und auf Wiedersehen Denver, du hast uns ganz gut gefallen. Mein persönliches Highlight war aber tatsächlich doch die Air Force Academy …