Wir schreiben den 19. Mai. Nachdem ich wieder mal ein schlechtes Gewissen habe, weil unsere Eltern sich an einem Samstag mitten in der Nacht aus dem Bett quälen müssen, um uns früh morgens zum Flughafen zu bringen, erreichen wir Düsseldorf pünktlich knapp 3 Stunden vor der angegebenen Check-in-Zeit. Am Schalter von Delta Airlines ist so gut wie nichts los und nach den obligatorischen Fragen, die einem gestellt werden, machen wir uns auch gleich auf zum Security Check.
Zum ersten Mal fliegen wir bei einer USA-Reise auch mit einer amerikanischen Fluggesellschaft. Wir hatten uns zu Hause bereits ganz gut vorbereitet, Zip-Beutel waren sorgfältig und sichtbar im Handgepäck verstaut, sonstige Flüssigkeiten verschwanden ebenfalls bereits zu Hause in den Koffern. Sämtliche Bomben und Handfeuerwaffen haben wir säuberlich zerlegt und bauen sie erst im Flieger wieder zusammen *grins*
Flug mit Delta Airlines
Erfahrungsgemäß ist das Essen im Flieger ja mehr als bescheiden und oft verkocht. Deshalb wollten wir dieses Mal ganz besonders schlau sein und haben uns für unterwegs jeder einen Fertigsalat gekauft. Allerdings haben wir die Rechnung ohne den netten Beamten der Sicherheitskontrolle gemacht. Die Salate werden uns nämlich abgenommen – Salatsoße ist eben auch flüssig. Na ja, so kommen die Leute an den Kontrollen wenigstens zu ihrem Frühstück denken wir uns.
Viel zu früh sind wir letztendlich am Abflug-Gate von Delta Airlines und haben jetzt noch knapp 2 Stunden Zeit bis zum Start. Pünktlich um 9.40 Uhr Ortszeit starten wir bei eher durchwachsenem Wetter und fliegen – mal wieder – die gewohnte Strecke über England, Irland, Grönland und Kanada, bevor der Flieger an der Ostküste der USA entlang Kurs Richtung Atlanta nimmt.
Das Essen bei Delta Airlines ist ungewohnt gut und der Boardservice insgesamt kann sich zu unserer Überraschung ebenfalls sehen lassen. Kurz vorm Ankunftsort versäumen wir es leider ein Foto von oben von Downtown zu machen, der Pilot dreht nämlich – bei mittlerweile wolkenlosem Himmel – eine wirklich hübsche Schleife genau dort drüber.
Obwohl wir vorher noch nie hier am Flughafen gewesen sind, fällt uns die Orientierung trotz der gewaltigen Größe nicht schwer. In gewohnter Weise durchlaufen wir sämtliche Einreisekontrollen, die hier meinem Empfinden nach bei weitem nicht so penibel sind wie zum Beispiel noch in Düsseldorf. Nach Empfang und erneuter Aufgabe unseres Gepäcks fahren wir mit der U-Bahn in den für uns vorgesehen Abflugterminal und geben uns direkt einen US-Flash: McDonald’s @ the Airport …
Uns gegenüber sitzen zwei Deutsche, die gerade auf Ihren Rückflug warten. Och, das tut uns aber mal echt leid in dem Moment … Schadenfreude kann ja soooo schön sein.
Wir schlendern ganz gemütlich zum Abflug-Gate und lesen auf dem Monitor das der Weiterflug bei Delta Airlines überbucht ist. Es gibt eine Standby-Liste mit Leuten, die jeweils einen Sitzplatz bekommen, falls jemand mit fester Buchung abspringen sollte. Auf Nachfrage meinerseits bekomme ich erklärt, das jeder 200 Delta Airlines – Dollar bekommt, der seinen Sitzplatz zur Verfügung stellt und erst mit dem nächsten Flug, welcher 2 Stunden später geht, fliegen würde. Wir grübeln zwar kurz, sind uns dann aber einig von dieser Möglichkeit keinen Gebrauch zu machen.
Etwas überraschend startet unser Weiterflug nach Las Vegas dann pünktlich. Und ebenso überraschend hat die Maschine eine recht enge 3 – 3 Bestuhlung … igitt !! Also 3 Sitze links, 3 Sitze rechts und in der Mitte der Gang. Frauchen sitzt dementsprechend am Fenster, ich in der Mitte und links macht es sich ein undefinierbares Etwas gemütlich, was sich hinterher als sprachloses, unfreundliches und stinksockentragendes Monster entpuppte. Bitte lieber Gott, lass die 3 Stunden schnell vergehen, meine Nase wird es Dir auf ewig danken !!
Als alle eingecheckt haben macht die Stewardess nochmal eine Durchsage das der Flug nicht nur ausgebucht, sondern sogar überbucht sei und bietet mittlerweile jedem, der die Maschine wieder verlässt und seinen Platz zur Verfügung stellt sogar 400 Delta-Dollar an. Langsam kommen wir uns vor wie auf einem Basar hier, sowas hatten wir bis dahin schließlich auch noch nicht erlebt.
Bevor wir überhaupt überlegen können, meldet sich ein Ami und macht von der Möglichkeit Gebrauch. Zu verlockend ist anscheinend die Möglichkeit, das Geld (welches man allerdings nur in Form von Delta-Skymiles oder Delta Airlines – Vegas-Zockergeld einsetzen kann) direkt wieder am Ankunftsort auf den Kopf zu hauen. Na ja, soll er mal machen, wir wollen jetzt aber einfach nur noch schnell los und endlich ankommen.
Der Flug verläuft dann allerdings sehr schleppend und gehört im Nachhinein zu der Kategorie „am besten schnell abhaken“. Im Boardkino läuft nur Schrott, zu essen gab es nur Schrott und das Wetter draußen war eh Schrott. Aber sonst war alles supi, ich hab ein bisschen geschlafen und im Schlaf nimmt die Nase ja keine Gerüche wahr.
Irgendwo hinter den Rocky Mountains klart das Wetter auf und wir können einen ersten Blick nach unten auf die Landschaft werfen. Eigentlich gibt es aber nicht viel zu sehen, außer dem Grand Canyon können wir nichts erkennen, was wir irgendwie zuordnen können. Als schließlich Las Vegas in der Ferne auftaucht, steigt unsere Laune schlagartig. Darauf haben wir uns beide nämlich echt wieder richtig gefreut. Wir landen zu guter Letzt bei wolkenlosem Himmel und knapp 30°C um 19.30 Uhr abends …. ach Entschuldigung, ab jetzt heißt es ja 7.30pm.
Der Flughafen in Vegas ist im Vergleich zu Atlanta ja recht überschaubar und da wir ja bereits in bei der Zwischenlandung „eingereist“ sind in die USA bleibt uns dieser Schritt nun erspart. So kommt es, das wir bereits kurze Zeit später im Shuttle-Bus zur Mietwagenstation sitzen. Die ist ja mittlerweile komplett neu hier und man findet sämtliche Rental-Car Anbieter unter einem Dach wieder.
Die Übernahme geht dann auch recht schmerzfrei über die Bühne, es ist fast Menschenleer und wir haben bereits wenige Minuten später unseren Wagen für die nächsten Wochen erhalten … es ist ein Dodge Caliber. Irgendwie freue ich mich darüber, den kannte ich bisher nur von zu Hause aus der Fernsehwerbung und fand ihn immer schon irgendwie schnuckelig. Da bin ich ja mal gespannt, wie er den Härtetest jetzt übersteht.
Erster Stopp ist das Las Vegas Outlet Center südlich vom Strip, welches nicht weit von der Mietwagenstation entfernt ist. Direkt mal gucken, was es so neues gibt hier. Danach fahren wir aber erst einmal zum Hotel Best Value Inn und checken ein. Das Teil liegt neben dem Hooters und man ist dementsprechend schnell zu Fuß am MGM Grand von dort aus.
Länger als eine Nacht hält man es hier allerdings nicht aus und wir sind froh, das wir es auch nur für den Ankunftstag gebucht haben. Wenn wir zum Abschluss der Reise für 4 Tage nochmal hierher nach Vegas zurückkommen werden wir dann im Tropicana wohnen.
Nachdem wir ein Zimmer in einem der hinteren Blöcke erhalten haben, was wenigstens schön ruhig ist, machen wir uns gleich auf und gehen erstmal essen … der Flug hat schließlich doch – wie jedes Mal – ein Loch in den Magen gerissen. Uns verschlägt es mal wieder ins Rainforest Café, wo wir mit Trinkgeld knapp 40 US$ ausgeben.
Zum Ausklang des Tages wandern wir noch bis zum Walgreens und decken uns mit Vorräten für den morgigen Tag ein – da soll es nämlich zur Wave gehen und ausreichend zu trinken für unterwegs darf da natürlich nicht fehlen. Ein wenig müde gehen wir schließlich zurück zum Hotel, der Wecker steht irgendwann auf 4 Uhr morgens, wir wollen nämlich zeitig los um möglichst früh in Page bzw. an der House Rock Valley Road, dem Abzweig zur Wave, zu sein. Der Jetlag wird uns vermutlich eh recht früh aus den Federn schmeißen, das sollte also kein Problem darstellen. Gute Nacht.
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