Der heutige Tag ist eigentlich recht schnell erzählt, es war nämlich im Prinzip ein reiner Fahrtag nach Salt Lake City und bis zum Bear Lake passiert erst einmal nicht viel. Die Strecke zieht sich wie ein Kaugummi.

Da man bis zum Bear Lake ausschließlich Landstraßen fahren kann und immer wieder kleine Orte kommen, in denen die Geschwindigkeit reduziert wird, kommt einem das ganze noch einmal doppelt so lange vor.

Bear Lake

Das einzige Bild der gesamten Fahrtstrecke ist dann auch eben jener Bear Lake, den wir von einem Scenic Point im Südwesten festgehalten haben. Um halb 11 Uhr waren wir hier erst vor Ort, obwohl wir eigentlich recht früh in Jackson losgefahren sind heute Morgen.

Bear Lake Panorama

Hier oben ist extra ein großer Parkplatz angelegt, alles ist gut ausgebaut und man hat damals anscheinend mit 500 vollgepackten Autos gerechnet. Mit uns stehen aber nur ganze 5 auf dem gesamten Platz … gut also, dass wir überhaupt noch eine Parklücke finden. Nach einem ausgiebigen zweiten Frühstück geht die Fahrt weiter. Die Interstate ist von hier aus nicht mehr sooo weit und ich kann mich nicht erinnern, das ich mich schon einmal jemals SO auf eine Autobahn gefreut habe.

Die weitere Fahrt verläuft dann auch Interstatemässig langweilig und wird nur noch von einem Superstau getoppt, der ungefähr 30 Meilen vor Salt Lake City beginnt und sich bis kurz von unserer Ausfahrt hinzieht. Wie sich herausstellen sollte, war eine Fahrbahnverengung der Grund. Erst war es 3-Spurig und der Verkehr musste auf eine einzige Spur zusammengequetscht werden. Warum das so war, konnten wir allerdings nirgendwo entdecken, es gab keinen ersichtlichen Grund dafür. Einmal mehr konnten wir allerdings dafür feststellen, dass die Amis fast alle null Plan vom Autofahren haben. Reißverschlussverkehr? Nie gehört!

Ewig lange kommt uns dieser Stau vor, das Thermometer draußen zeigt mittlerweile auch wieder fröhliche 35°C, Ausfahrten sind Mangelware. Ein Ausweichen auf Umgehungsstraßen war somit nicht möglich, zumal kein Kartenmaterial dieser Gegend vorhanden war.

Salt Lake City

Irgendwann nach gefühlten 72 Stunden kommen wir dann endlich in Salt Lake an, erste Stopp ist auch umgehend das Capitol. Zu unserer Enttäuschung ist das allerdings eine riesige Baustelle im Moment und einen Besuch nicht wert. Wir beschließen erst einmal zum Hotel Comfort Inn Downtown zu fahren. Da es mittlerweile bereits fast 15 Uhr ist, können wir ja vielleicht schon einchecken. Wenigstens DAS klappt auch …

Danach fahren wir wieder weiter in die Nähe des Temple Square. Hier parken wir kostenlos und schauen uns zwei der zahlreich vorhandenen Kirchen an.

Kirche in Salt Lake City

Kirche in Salt Lake City

Da Salt Lake City quasi eine Hochburg der Mormonen ist, findet man hier zahlreiche Gebäude mit religiösem Hintergrund.

Weiter geht es zum Temple Square. Dieses knapp 4ha große Areal befindet sich mitten in Downtown und ist durch eine 5 Meter hohe Mauer nach außen hin abgeschottet. Herzstück dieses Platzes ist der Mormon Temple. Dieser ist jedoch leider nur für Mormonen zugänglich, andere Glaubensgemeinschaften haben keinen Zutritt. Das finden wir zwar schade, aber auch von außen ist das Gebäude bereits sehr beeindruckend.

Mormom Temple, Temple Square

64 Meter ist dieses Granitbauwerk hoch, 3 Spitztürme erheben sich oben an beiden Seiten, die das ganze sehr fotogen machen. Außerdem findet man hier noch den Tabernacle, einen Konzertsaal der auf 44 Sandsteinsäulen eine der größten freischwebenden Kuppeln der Welt trägt.

Die Akustik hier drin soll umwerfend sein. Leider können wir das weder bestätigen noch verneinen, da zur Zeit kein Konzert war.

Tabernacle, Temple Square

Assembly Hall, Temple Square

Church of Jesus Christ

Nachdem wir hier genug gesehen haben gehen wir noch etwas Essen und schließlich wieder zurück aufs Zimmer. Früh schlafen gehen ist angesagt, da wir sehr zeitig aufstehen wollen, um möglichst früh am Zion National Park zu sein morgen. Wir wollen auf alle Fälle den Canyon Overlook Trail laufen. Gute Nacht Salt Lake City.