Heute geht es zum Grand Canyon South Rim. Dafür fahren wir ein Teilstück, welches wir so eigentlich noch nie gefahren sind, obwohl die meisten es vermutlich bereits kennen. Von Vegas aus wollen wir nämlich am Hoover Dam vorbei und danach über einen Abschnitt der Route 66 von Kingman nach Seligman zum South Rim. Leider regnet es bereits am frühen Morgen als wir Las Vegas den Rücken kehren. Die Aussichten für den Rest des Tages verheißen also nichts Gutes. Richtung Hoover Dam hört der Regen dann aber glücklicherweise allmählich wieder auf und wir können trockenen Fußes zum Erkundungsmarsch antreten.
Hoover Dam
Beeindruckend anzusehen ist zur damaligen Zeit der Bau der neuen Brücke, Teil des sogenannten Hoover Dam Bypass. Eigentlich sollte diese Umgehung bereits 2008 eröffnet werden. Selbst jetzt im Mai 2009 ist aber nicht einmal annähernd damit zu rechnen, dass das in diesem Jahr noch was werden wird.
Für Schnelleinsteiger: Tiefe der Staumauer 221 Meter, Länge 379 Meter, Dicke zwischen 13 und 201 Meter. Verbrauchter Beton: 2.600.000 Kubikmeter !!
Wir laufen den Damm einmal entlang und wieder zurück, geparkt haben wir auf Arizona-Seite auf einer Anhöhe. Im Vergleich zum Parkhaus direkt am Damm ist das hier nämlich kostenlos. Man muss halt nur ein paar Meter mehr laufen. Zurück am Auto wird erst einmal ausgiebig gefrühstückt. Wir haben uns belegte Baguettes unterwegs besorgt, die wir jetzt mit einem großartigen Blick von einer Anhöhe hinunter auf den Damm verputzen.
Leider wird auf der Weiterfahrt das Wetter immer schlechter und es regnet den kompletten Teilabschnitt der Route 66 wie aus Kübeln. Das war zwar eigentlich gar nicht angesagt für heute, aber was soll man machen. Der Traum aller Harley-Fahrer wird somit zum Traum aller Schlechtwetter-Fans.
Erst in Seligman halten wir zum ersten Mal wirklich an, hier scheint allerdings schon eine Reisebus-Versammlung zu sein. Zumindest hab ich selten so viele geballt auf einem Haufen gesehen. Den ein oder anderen urigen Souvenir-Shop schauen wir uns zwar an, wegen Überfüllung springt aber hier leider nicht wirklich ein brauchbares Motiv heraus – schade eigentlich.
Grand Canyon South Rim
Die restlichen Meilen zum Grand Canyon South Rim klart es endlich etwas auf. Immer noch hängen aber dicke Wolken am Himmel die nichts Gutes für den Rest des Tages verheißen. Unser im Voraus gebuchtes Hotel ist recht zügig gefunden und da wir sogar schon einchecken können machen wir erst einmal davon Gebrauch. Danach geht es aber, ohne groß zu zögern, weiter zum Canyonrand. Auch wenn wir zu Beginn vermuten, dass wir nicht wirklich viel sehen dürften.
Was sich uns dann bot, war allerdings ein Anblick, der mal so völlig anders war als wir es vermutet hätten. Mittlerweile würde ich sogar sagen, dass mir die Bilder wesentlich besser gefallen als sämtliche sonnigen Fotos, die wir hier jemals gemacht haben. Aber seht am besten selbst …
Den Grand Canyon einmal so Wolkenverhangen zu erleben verschafft einem wieder völlig neue Eindrücke. Ständig sieht man Blitze durch die Gegend zucken und den Regen, wie er an diversen Orten bindfadenartig niederprasselt. Ein unglaublicher Anblick!
Diverse Scenic Points am Grand Canyon South Rim arbeiten wir heute ab. Auch den Beginn des Bright Angel Trails, den wir morgen einmal in Angriff nehmen wollen, schauen wir uns akribisch an. Sonderlich gut schaut das allerdings nicht aus. Der Boden ist völlig weich und aufgelöst, fast schon lehmig. Da kann man wohl nur hoffen, dass es über Nacht schnell abtrocknet und auch kein neuer Regen nachkommt …
Auf dem Foto unten sieht man den unteren Teil des Bright Angel Trails, an dessen Ende man zum Plateau Point gelangt. Hier mal einige Daten zum Trail: Länge 9,6 Meilen (14,6 km), Höhenunterschied 4460 Fuß (1359 m). Die letzten 1.5 Meilen von Indian Garden zum Plateau Point sollen absolut Schattenfrei sein. Im Hochsommer kann das Thermometer hier gut und gerne die 50°C Marke erreichen.
In Anbetracht der Wetterlage heute sollte das aber wohl unser geringstes Problem sein. Wir wären ja schon froh, wenn wir wenigstens kurze Hosen anziehen könnten. Na ja, vielleicht warten wir einfach mal den morgigen Tag ab und machen das, was man in solchen Fällen macht: Das Beste hoffen und mit dem Schlimmsten rechnen.
Für heute haben wir auf jeden Fall erst einmal genügend Regen gesehen, im Prinzip kann es also nur besser werden.
Den Abend im Hotel Best Western Squire Inn verbringen wir damit uns schon einmal Gedanken über die weitere Route zu machen. Wir suchen im Internet prophylaktisch schon mal nach Strecken, die man so fahren könnte übermorgen. Je nachdem, was das Wetter sagt. Aber bis dahin ist ja noch ein bisschen Zeit, jetzt schlafen wir erst mal den Schlaf der Hoffenden.
Zum Abschluss das – für mich persönlich – schönste Bild des Tages, dieses Mal ganz schlicht in schwarz/weiß.
Bis morgen *wink*
Auch wenn es nur ein kleiner Teilabschnitt ist, dieser Blick auf den Grand Canyon ist einfach atemberaubend und bestärk mich in dem Plan nächstes Jahr auch dort lang zu fahren!
Die Strecke ist schon ganz cool, auch wenn sie inzwischen recht touristisch ist. Das macht aber nichts finde ich, das erste Mal Grand Canyon vergisst man definitiv niemals mehr. Ich war 5x jetzt dort und kann mich glaube ich niemals sattsehen daran. Dieses „Loch“ im Erdboden ist einfach dermaßen beeindruckend das man da einfach nur ehrfürchtig stehen und staunen kann!