Ziemlich zeitig sind wir heute wieder wach. Irgendwie hat so ein Jetlag ja manchmal auch was Gutes. Da die Sonne aber früher aufgeht als erwartet sind wir leider nicht rechtzeitig am Red Rock Canyon etwas außerhalb von Las Vegas, sondern kommen erst um kurz nach 7 Uhr dort an.

 

Red Rock Canyon Las Vegas

Das Kassenhäuschen an der Einfahrt ist gerade erst seit ein paar Minuten besetzt. Wir kaufen uns hier aber nicht nur eine Tageskarte für den Park, sondern für 80 US$ gleich den ganzen Annual Pass für sämtliche Nationalparks.

Red Rock Canyon Schild bei Las Vegas

Red Rock Canyon Schild bei Las Vegas

 

Kartenzahlung ist hier leider nicht möglich, den Pass gibt es nur gegen Cash. Da wir noch so einiges an National Parks und National Monuments auf dem Plan haben sollte sich diese Investition eigentlich lohnen. So viel zumindest zur Theorie. Bedenkt man aber das alleine der Grand Canyon und der Zion jeweils schon 25 US$ kosten rechnet sich das ganze schnell.

Der Red Rock Canyon ist kein National oder State Park. Nicht einmal zum National Monument hat es bisher gereicht. Er dümpelt vor sich hin als sogenannte National Conservation Area. Trotzdem ist er mit gerade einmal 15 Meilen (ca. 24 km) Entfernung von Las Vegas aus ein lohnenswertes Ziel und eine gute Alternative zum Valley of Fire weiter nördlich.

Die Fahrtzeit hierher beträgt gerade einmal eine knappe halbe bis dreiviertel Stunde – je nachdem für welchen Weg man sich entscheidet. Wählt Variante 1 (Charleston Blvd. Richtung Westen auf die SR-159) ist der Weg zwar etwas kürzer, dafür hat man viele Ampeln unterwegs. Entscheidet man sich wie wir für Variante 2 (I-15 Richtung Süden, dann die SR-160 und die SR-159) hat man kaum Ampeln. Dafür ist der Weg wieder etwas länger. Angenehmer ist Variante 2, finde ich.

Der Oneway – Loop durch den Red Rock Canyon ist gute 13 Meilen lang. Kommt man am Ende an, hat man den Park auch bereits verlassen. Will man den Sonnenaufgang hier genießen muss man allerdings (wenn man von Westen kommt) erst einmal am Parkeingang vorbeifahren. Die Steinformationen im Osten werden nur früh morgens angestrahlt. Die westliche Seite, welche man von Loop aus sieht, liegt morgens noch im Schatten.

Bereits eine knappe Meile VOR dem Parkeingang kommt man (vorausgesetzt man hat Variante 2 für die Anfahrt gewählt) zu einem gut ausgebautem Scenic Point, dem sogenannten Red Rock Overlook. Dieser vermittelt erste Eindrücke davon, was einen hier erwartet. Und obwohl man die Bergkette auf dem Loop nicht einmal ansatzweise ankratzt auf dem Loop ist das Panorama, was sich einem hier bietet, schon mal nicht ganz ohne.

Red Rock Canyon Scenic Point

Red Rock Canyon Scenic Point

 

Links am Bildrand sieht man noch einen Teil des Parkplatzes. Die Bergkette im Hintergrund sind die Spring Mountains, von denen der höchste Berg, der La Madre Mountain, gute 2485 Meter hoch ist. Sehr gute Wandermöglichkeiten gibt es dort. Vielleicht eine Alternative fürs nächste Mal.

Um die Calico Hills (die theoretisch weiter rechts im Bild auftauchen würden) fototechnisch festzuhalten müsste man hier allerdings am späten Nachmittag erst stehen. Und da waren wir schon wieder weg.

Unser erster Stopp heute Morgen ist der Trail zum Calico Tank. Um es aber gleich vorweg zu nehmen: Der frühe Morgen ist mal so gar nicht optimal dafür, da man ständig Gegenlicht hat beim Fotografieren. Trailtechnisch sind die 2.5 Meilen eher durchwachsen und mit einigen Kletter – und Sandpassagen versehen. Sonderlich schwierig wird es aber eigentlich nie wirklich. Die bekannten Steinhäufchen weisen einem immer ganz gut den Weg.

Zum Wandern ganz interessant ist aber auch bereits die Vorderseite der eigentlichen Calico Hills. Hier muss man allerdings auch bis zum späten Vormittag darauf warten das die Sonne was zum guten Licht beisteuert. Es gibt zwei Rest Areas, von denen diverse Wanderwege abgehen. Diese führen allesamt ins Wirrwarr der kleinen Gebirgskette. Einige davon sind wir gelaufen, ein paar Eindrücke von unterwegs zeigen die paar Bilder unten.

Calico Mountains

Calico Mountains

 

Red Rock Stones

Red Rock Stones

 

Im Red Rock Canyon

Im Red Rock Canyon

 

Red Rock Slot

Red Rock Slot

 

Einen Mini-Slot gibt es hier im Red Rock Canyon sogar auch, ebenso wie ein paar Pools, in denen sich noch Wasser befindet. Diese wären aber leider nur über ein paar ausgewachsene Klettereinlagen zu erreichen gewesen. Spaß macht es auf jeden Fall hier rumzukraxeln. Auch, wenn das natürlich kein Vergleich zum Valley of Fire darstellt. Dafür gibt es einfach im gesamten zu wenig zu entdecken.

Insgesamt bietet der Loop einiges an Wanderwegen. Auch zu einem Wasserfall soll man angeblich gelangen am Ende eines der Trails. Ob der vertrocknet gewesen ist oder wir einfach nur zu blöd waren diesen zu finden weiß ich nicht. Er hat sich auf jeden Fall Wasserfallmässig aus dem Staub gemacht. Deshalb gibt es noch ein Panorama der Spring Mountains, die sind nämlich ebenfalls vom Wasserfall-Trail aus gut zu sehen …

Spring Mountains Panorama

Spring Mountains Panorama

 

Fazit Red Rock Canyon

Der Red Rock Canyon ist ein tolles Ausflugsziel, wenn man eh für ein paar Tage in Las Vegas ist. Die Nähe zur Großstadt merkt man hier so gut wie gar nicht.

Zeitaufwand für den Red Rock Canyon: Je nachdem wie viel man wandern möchte einen halben, bis dreiviertel Tag würde ich meinen. Will man es richtig machen bleibt man aber von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang. Beide haben unter Garantie ihren Reiz hier – sofern man an den strategisch richtigen Punkten steht. Und die An – und Abfahrt darf man auch nicht außer Acht lassen, das zieht sich ganz schön. Aber das ist ja hier irgendwie immer so.