Etwas zu spät kommen wir im Death Valley an, die Anfahrt zieht sich aber auch wirklich wie ein Kaugummi und somit verpassen wir den eigentlich Sonnenaufgang an den Dünen und erleben ihn „nur“ am Eingang zum Todestal.

 

Mesquite Sand Dunes

Nichtsdestotrotz fahren wir aber als allererstes nach Stovepipe Wells, am frühen Morgen ist das Licht bei den Mesquite Sand Dunes ja mit am schönsten …

Mesquite Sand Dunes am frühen Morgen

Mesquite Sand Dunes am frühen Morgen

 

Die Dünen bei Stovepipe Wells am frühen Morgen

Die Dünen bei Stovepipe Wells am frühen Morgen

 

Einen Parkplatz oder ähnliches sucht man hier vergeblich, üblicherweise parkt man sein Auto einfach irgendwo auf dem Seitenstreifen und macht sich auf den Weg.

Doch Vorsicht: Die Entfernung zu den Dünen ist weiter als man anfangs glaubt und je nachdem WO man losgeht, vergeht gut und gerne eine halbe Stunde, bis man überhaupt erst einmal am Rand des Dünenfeldes angekommen ist.

 

Die Dünen bei Stovepipe Wells

Die Dünen bei Stovepipe Wells

 

Teile der Star Wars – Saga wurden hier gedreht und ich meine auch Spuren von C3PO im Sand gesehen zu haben … vielleicht waren es aber auch die einer Klapperschlange, die gibt es hier nämlich auch!

 

Die Dünen bei Stovepipe Wells

Die Dünen bei Stovepipe Wells

 

Wer sich hier tagsüber aufhalten möchte, sollte dieses tunlichst nur MIT Kopfbedeckung und ausreichend Wasser tun. Die Temperaturen können unbarmherzig sein und der heiße Sand reflektiert die Sonne gnadenlos. Bei unserem Besuch waren es angenehme 18°C und es war sehr früh am Morgen, aber selbst DA konnte man förmlich merken, wie es minütlich wärmer wurde!

Die höchste Düne hier ist im übrigen stolze 35 Meter hoch und überragt alle anderen. Wer bis zu Ihr laufen möchte, kann geschätzte zwei Stunden Fußmarsch rechnen – oneway!

Nach einer guten Stunde in den Dünen machen wir uns auf den Rückweg und am Auto angekommen wundern wir uns wieder einmal, das der Hinweg immer wesentlich länger dauert. Ein Phänomen, was wir ja inzwischen schon oft beobachten konnten.

Über die Parkstraße fahren wir – vorbei an der Furnace Creek – in Richtung Devil’s Golf Course.

 

Scenic Road durch das Death Valley

Scenic Road durch das Death Valley

 

Bei Furnace Creek halten wir kurz, um uns ein Eis zu holen, ein Glück das wir hier nicht vorhatten etwas im Restaurant zu essen. Ungefähr 10 Reisebusse stehen hinten auf dem Parkplatz, die Anzahl der Leute die an der Toilette und am Restaurant anstehen ist dementsprechend. Sollten wir jemals mit einem Reisebus unterwegs sein … erschießt mich bitte bevor wir irgendwo anhalten zum ersten Mal!

Alter Tank

Alter Tank

 

Fluchtartig verlassen wir den Ort hier, ganz egal wohin – es kann ja nur leerer und ruhiger sein als hier *uff* … 11 Meilen weiter erreichen wir dann den „Golfplatz des Teufels“.

Wieso der Ort so genannt wurde erschließt sich mir nicht ganz, auch als Teufel würde ich hier bestimmt kein Golf spielen – mit dem Golfwagen kommt man wegen der spitzen Salzsteine ja nirgends hin! Selbst die eine Meile lange Dirt Road bis zum Parkplatz wäre mir im Golfwagen zu ruckelig.

Ein Schild am Rande des Feldes weist im Übrigen auf die Gefahr hin, wenn man hier hinfallen sollte – Knochenbrüche, Hautabschürfungen und ähnliches sind keine Ausnahme in dem Fall und das weiße Salz ist ganz schnell blutrot gefärbt.

Devils Golf Course

Devils Golf Course

 

Ein "Stück Salz" ...

Ein „Stück Salz“ …

 

Den Salzklumpen in der Hand haben wir selbstverständlich nicht irgendwo abgebrochen, sondern der lag irgendwo lose herum, nicht das irgendwelche Naturschützer auf falsche Gedanken kommen!

Inmitten des Feldes gibt es, wenn man sich länger damit beschäftigt und weiter hineinwandert, auch einige Salz-Ärche. Doch in Anbetracht der Tatsache, dass das umherwandern wirklich nicht ungefährlich ist, sollte man diese nicht unbedingt erst suchen. Erstens sieht hier jede Richtung gleich aus die man einschlägt beim Laufen und zweitens sind dieses so klein, dass sie nicht der Rede wert sind. Also vergessen!

Nächster Stopp: Badwater! Mit 86m unter dem Meeresspiegel nicht nur der tiefste Punkt im Tal, sondern auch von ganz Amerika. Badwater ist ein Überbleibsel des vorzeitlichen Sees Lake Manly. Der Name kommt daher, weil die Wasserquelle hier durch das Salz absolut ungenießbar ist – Badwater eben.

Badwater

Badwater

 

Will man die aufgeplatzten Salzkrusten sehen muss man den eigentlich Trail weit laufen und nach circa einer viertel Meile rechts oder links abbiegen, erst dort – an den weniger von Besuchern frequentierten Stellen – bekommt man diese Krusten zu Gesicht. Weiter vorne sind dieses völlig platt getrampelt.

Die aufgebrochene Salzkruste bei Badwater

Die aufgebrochene Salzkruste bei Badwater

 

Erst aus der Nähe werden die einzelnen Kristalle sichtbar …

 

Salzkristalle bei Badwater

Salzkristalle bei Badwater

 

Wir halten uns knapp eine Stunde hier auf, mittlerweile ist es recht warm geworden und wir bewegen uns deshalb nur noch recht gemütlich vorwärts.

Als Nächstes statten wir dem Natural Bridge Canyon einen Besuch ab, in Anbetracht der absolut üblen Straßenbeschaffenheit der Gravel Road haben wir aber kurzzeitig überlegt auf halber Strecke umzudrehen. DAS war WIRKLICH jenseits von Gut und Böse und eine Fahrt über die Cottonwood Canyon Road mutet dagegen geradezu lächerlich an.

Eingang vom Natural Bridge Canyon

Eingang vom Natural Bridge Canyon

 

Natural Bridge im gleichnamigen Canyon

Natural Bridge im gleichnamigen Canyon

 

Die Natural Bridge selber erreicht man nach guten 20 Minuten Fußmarsch, die engen Canyonwände halten die Sonne zum Glück noch ein wenig ab und spenden etwas Schatten. Trotzdem ist es anstrengend zu laufen, hoher Kies und Geröll machen jeden Schritt beschwerlich. Die Bridge selber ist dafür recht beeindruckend, selten haben wir so einen dicken Bogen gesehen. Der Wasserfall am Ende des Trails ist (wie zu erwarten) leider ausgetrocknet und so machen wir uns wieder auf den Rückweg zum Auto … und auf zu unserem nächsten Ziel – dem Artists Drive.

Der Artists Drive ist der schönste Teil den man hier im Death Valley fahren kann, nirgendwo sonst findet man Felsen in solchen Farben in dieser Einöde. Und auch die Scenic Road selbst macht jeden Meter Spaß.

Artists Drive

Artists Drive

 

Namensgeber des 6 Meilen (ca. 10 km) langen Rundkurses, die „Artists Palette“ …

 

Artists Palette

Artists Palette

 

Artists Palette

Artists Palette

 

Die komischen Farben hier entstehen durch Oxidation von Metall im Boden, wären die Bilder etwas stärker bearbeitet würden die Farben auch noch mehr rauskommen – aber auch so kann man glaube ich ungefähr erahnen wie es in natura aussieht, denke ich!? Auf einigen Seiten kann man noch nachlesen das diese Oneway-Straße hier nicht asphaltiert sei, seit 2005 ist das aber nicht mehr richtig so und wirklich jeder sollte sich diesen Teil des Tales ansehen!

Impression entlang der Park Road

Impression entlang der Park Road

 

Zinne im Death Valley

Zinne im Death Valley

Zu guter Letzt machen wir uns noch auf nach Dantes View, hier waren wir ja bereits einmal vor ein paar Jahren, die Aussicht hat uns aber so gut gefallen damals das wir hier noch einmal hin wollen. Außerdem war es damals früh morgens als wir hier oben gewesen sind und nun ist es bereits Nachmittag, anderes Licht also – und wer weiß, vielleicht schaut das ja anders aus. Auf dem Weg nach oben sehen wir einen Ranger der eine Corvette angehalten hat, pfffft … wohl zu schnell gewesen was? Selbst Schuld, so etwas könnte mir ja nie passieren *flööt*!

Die Aussicht ist – wie erwartet – wieder bombastisch und dieses Mal gehen wir auch einige Meter vom Parkplatz weg bis zum Ende des vorhandenen Trails. Wir blicken unten auf die Parkstraße und auf Badwater, wo wir ja eben noch gelaufen sind. Von -86 Meter auf 3368 Meter in weniger als 3 Stunden … nicht schlecht.

Hier oben ist es auch gleich wieder kühler, obwohl es ja inzwischen bereits viel später ist, die Sonne den Zenith überschritten und somit mehr Kraft hat. Die 21 Meilen (ca. 34 km) lange Oneway Road lohnt wirklich jeden Meter.

Der höchste Punkt im Park ... Dantes View

Der höchste Punkt im Park … Dantes View

 

Am späten Nachmittag sind wir schließlich zurück in Las Vegas, wo wir den Tag wieder ausklingen lassen beim allabendlichen Spaziergang über den Strip. Gute Nacht, morgen gibt es zum Abschluss noch einmal Felsen, bevor sich der Urlaub dann auch schon wieder dem Ende neigt.